
Vom 18. bis 22. August 2025 wurde Kreisau zum Ort einer besonderen Begegnung. Im Rahmen des Projekts „Dialog in Herausforderungen“, das von der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung in Zusammenarbeit mit dem Programm Likhtar/Ліхтар und mit finanzieller Unterstützung durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) sowie RoRopa durchgeführt wurde, hatten 25 ukrainische Lehrerinnen und Jugendpädagoginnen, die in der der Ukraine, Polen und Deutschland ansässig sind, die Möglichkeit, an einem fünftägigen intensiven Workshop teilzunehmen.
In insgesamt 19 Stunden beschäftigten sich die Teilnehmerinnen gemeinsam mit Strategien, um besser mit Stress und eigenen Emotionen umgehen zu können, um junge Menschen in ihren alltäglichen Herausforderungen wirksamer zu unterstützen. In einer Welt, in der Krieg, Migration und schnelle gesellschaftliche Veränderungen zur neuen Realität werden, ist diese Arbeit nicht nur wichtig – sie ist unverzichtbar, um Jugendlichen und auch sich selbst beim Lernen und Arbeiten zu helfen.
Ein sicherer Raum zum Durchatmen
Ziel des Projekts war es, einen Ort zu schaffen, an dem Lehrerinnen und Pädagoginnen innehalten, neue Kraft schöpfen und spüren können, dass sie mit ihren alltäglichen Herausforderungen nicht allein sind. Während der Workshops lernten die Teilnehmerinnen, wie sie eigene Emotionen wahrnehmen und regulieren, wie sie in der Haltung der Gewaltfreien Kommunikation (NVC) miteinander sprechen und wie sie Techniken zur psychischen Regeneration im Alltag und Beruf einsetzen können.
Workshops und Leiterinnen
Die Treffen wurden von erfahrenen Trainerinnen und Psychologinnen geleitet:
- Olga Lychko-Parubocha – Expertin für Dialogprogramme und NVC-Praxis
- Julia Jaworska – Psychologin im Bereich kognitiv-behaviorale Therapie sowie Akzeptanz- und Commitmenttherapie
Die Gesamtkoordination lag bei Tetiana Kononenko, der Leiterin des Programms Likhtar/Ліхтар, die dafür sorgte, dass sich alle Teilnehmenden sicher und wohlfühlen konnten.
Zeit für Reflexion und Gemeinschaft
Die Workshops wurden durch Momente der Stille und des Kontakts mit der Natur ergänzt. Eine Teilnehmerin, Oresta, fasste ihre Erfahrungen so zusammen:
„In fünf Tagen habe ich meine Blumenmetapher gefunden, eine Meditation mit den fünf Sinnen erlebt, neue psychologische Techniken ausprobiert und meine Stärken entdeckt. Dieses Treffen war wie ein frischer Atemzug vor dem neuen Schuljahr.“
Abendliche Lagerfeuer, das gemeinsame Gestalten des „Baums des Glücks“ aus Kristallen, Gespräche bis spät in die Nacht und neue Freundschaften gaben allen Kraft, mit neuer Energie in den Alltag zurückzukehren.
Kreisau – ein Ort der Inspiration
Dass das Projekt in Kreisau stattfand, war kein Zufall: Ein Ort, dessen Geschichte ein Symbol für Mut, Dialog und Verantwortung ist. Während des Aufenthalts lernten die Teilnehmenden die Geschichte des Guts kennen und lasen die Briefe von Freya und Helmuth James von Moltke – hoffnungsvolle Worte, die daran erinnern, dass selbst in den schwierigsten Zeiten Brücken des Verständnisses gebaut werden können.
Begegnung der Kulturen
Eine besondere Überraschung war auch die Begegnung mit der Roma-Kultur, die die Workshops um eine zusätzliche Perspektive bereicherte und zeigte, wie wichtig Offenheit für Vielfalt ist.
Ergebnisse und Zukunftspläne
Auch wenn das Projekt nur fünf Tage dauerte, wird es langfristige Wirkungen für die Arbeit der Teilnehmerinnen haben:
✅ mehr Gemeinschaftsgefühl und gegenseitige Unterstützung
✅ konkrete Werkzeuge für die Arbeit mit Jugendlichen in Krisensituationen
✅ Aufbau internationaler Partnerschaften, die künftige gemeinsame Projekte ermöglichen werden
Danke!
Wir sind allen Teilnehmerinnen für ihre Offenheit und ihr Engagement sehr dankbar. Ein besonderer Dank gilt unseren Förderern und Partnern – DPJW und dem Rotarischen Freundeskreis für das Neue Kreisau e. V. RoRopa –, dank deren Unterstützung dieser sichere Raum für Entwicklung und Erholung entstehen konnte.
Der gemeinnützige Verein „roropa - Rotarischer Freundeskreis für das Neue Kreisau“ unterstützt und fördert die deutsch-polnische Verständigung sowie den internationalen Austausch junger Menschen an der Gedenk- und Begegnungsstätte Kreisau mit dem Ziel, sich für demokratische Werte und für ein friedliches Europa zu engagieren.

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